Berlin/Dreilinden, 14. Juni 2012 – 60 Prozent der deutschen Internet-Nutzer haben bereits einmal online Waren im Ausland gekauft. Dabei schätzen sie die Möglichkeit, Produkte zu erwerben, die in Deutschland entweder nicht erhältlich sind (85%), oder nur zu einem höheren Preis (77%) gekauft werden können. Die ausländischen Lieblingsmärkte der Deutschen sind Großbritannien und die USA. Mehr als ein Drittel der Internet-Nutzer hat hier in den letzten zwölf Monaten eingekauft (37% in Großbritannien; 36% in den USA). Das ergab eine repräsentative Online-Befragung des Marktforschungsinstituts INNOFACT AG im Auftrag von eBay, die das Unternehmen am Donnerstag in Berlin vorstellte. Als größte Hindernisse für den grenzüberschreitenden Handel nannten die Befragten zu jeweils mehr als zwei Dritteln rechtliche Unklarheiten (72%) und hohe Versandkosten (72%).
„Verbraucher nutzen die Möglichkeiten aktiv, die der Online-Handel in Bezug auf Produktauswahl und Preis bietet – auch über nationale Grenzen hinweg“, kommentiert Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V., die Ergebnisse der Studie. „Sie erwarten aber, dass sie auch im Ausland sicher und zuverlässig einkaufen können. Dazu gehört, dass sie volle Transparenz über Produktinformationen, Bezahlung und rechtliche Bedingungen haben. Wenn das beim Online-Kauf im Ausland stets der Fall ist, dann werden noch mehr Verbraucher die Möglichkeiten nutzen, die der Online-Handel bietet.“
Auch Online-Händler sind einer repräsentativen Umfrage von eBay zufolge sehr zuversichtlich, was die weitere Entwicklung des grenzüberschreitenden Handels angeht: Jeder zweite Online-Händler erwartet, in Zukunft mehr zu exportieren. Jeder zehnte Online-Händler geht sogar von einer sehr hohen Steigerung des Auslandsabsatzes aus. Am grenzüberschreitenden Handel schätzen die Verkäufer vor allem, dass sie dadurch ihren Kundenbestand vergrößern können und die Möglichkeit haben, noch mehr Produkte abzusetzen. Als größte Hindernisse für den Export ins außereuropäische Ausland führen sie mehrheitlich die hohen Kosten beim internationalen Versand, sowie Zölle und Einfuhrgebühren an.
Dr. Nikolaus Lindner, Leiter Government Relations und Experte für Verbraucherthemen bei eBay in Deutschland, sieht in den Ergebnissen der Studien zwar ein großes Potenzial für den Online-Handel, aber auch Handlungsbedarf: „Der Online-Handel bietet den Verkäufern die Möglichkeit, weltweit Kunden anzusprechen und den Verbrauchern die Chance, global Preise zu vergleichen und Waren einzukaufen. Es kann allerdings noch einiges für weiteres Wachstum - gerade des grenzüberschreitenden Handels - getan werden: Von günstigen und schnellen Versanddiensten oder einer Vereinheitlichung der rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere auch bei den Mehrwertsteuersätzen und Zollgebühren, profitieren Verbraucher und Händler gleichermaßen.“
Auch Matthias Setzer, Leiter des Geschäftskundenbereichs bei PayPal, ist überzeugt vom Potenzial des grenzüberschreitenden Online-Handels: „Wir sind mit PayPal schon viele Jahre im internationalen Handel aktiv. Unsere Erfahrung ist, dass die grenzüberschreitende Online-Bezahlung sich positiv auf die Handelsströme auswirkt. Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass das Potenzial in diesem Bereich noch nicht voll ausgeschöpft wird. Hier werden wir in den nächsten Jahren eine große Entwicklung sehen“, so Setzer.