Berlin/Dreilinden, 07. August 2012 – In Zukunft werden wir über Smartphones den Einkauf im Supermarkt bezahlen und im Café mit dem Handy Trinkgeld geben können. Die Bezahlung wird in ferner Zukunft rein virtuell erfolgen, autorisiert per Fingerabdruck oder Augenscan. Das Mobiltelefon wird zur Geldbörse der Zukunft. Dies halten namhafte Handelsexperten ebenso wie weite Teile der Bevölkerung für realistisch, wie das eBay-Projekt „Zukunft des Handels“ ergab. Mit Hilfe von Experteninterviews, Verbraucherumfragen und Workshops gibt eBay Einblicke in die zukünftige Entwicklung des Handels und die langfristigen Trends beim Ein- und Verkaufen. Unter den teilnehmenden Experten sind Prof. Dr. Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein, Thomas Bendig vom Fraunhofer Verbund für Informations- und Kommunikationstechnologie und Dr. Andrej Busch, CEO von DHL Paket.
Ergebnisse einer repräsentativen Verbraucherumfrage, die im Rahmen des Projektes vom Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführt wurde, legen nahe, dass sich unsere Bezahlungsweise grundlegend ändern wird. Während vor zehn Jahren 70 Prozent der Einkäufe im Laden bar bezahlt wurden, gilt dies heute noch für weniger als die Hälfte (46%) der Zahlungsvorgänge. Damit liegt die Barzahlung gegenwärtig nur noch knapp vor der Zahlung mit EC-Karte. Verbraucher gehen davon aus, dass die Anteile beider Zahlungsmethoden in zehn Jahren bei unter einem Drittel liegen werden (je 30%). Bis dahin werden fast genauso viele Bezahlungen (27%) kontaktlos erfolgen, also mit Karte (14%) oder dem Smartphone (13%) ohne PIN oder Unterschrift.
Matthias Setzer, Leiter Geschäftskundenbereich bei PayPal in Deutschland, Österreich und Schweiz: „Die Ergebnisse der Verbraucherumfrage zur ‚Zukunft des Handels‘ unterstreichen das Potenzial der mobilen Zahlung. Konsumenten können damit von überall aus bequem über ihr Mobiltelefon zahlen. Und im Ladengeschäft ist die mobile Zahlung genauso flexibel und vielfältig wie Bargeld, nur sicherer. Dies, sowie das hohe Maß an Flexibilität ist den Kunden wichtig. Deshalb wird die mobile Zahlung klassische Bezahlweisen wie das Bargeld in wenigen Jahren überholt haben.” Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass jeder zweite Verbraucher es für möglich hält, dass Bargeld in zehn Jahren gar keine Rolle mehr spielt – Frauen (55%) sogar eher als Männer (48%).
Experten sind in Bezug auf die Frage, ob es weiterhin Bargeld geben wird, geteilter Meinung. Einige sind der Ansicht, dass aktuelle Bezahlungsmöglichkeiten wie Bar- oder Kartenzahlung zurückgehen, aber nicht verschwinden werden. Andere denken, dass Bargeld in ferner Zukunft nicht mehr bekannt sein wird. Die Bezahlung erfolge dann virtuell und werde über biometrische Systeme wie Augenscan oder Fingerabdruck autorisiert. Ein gutes Drittel der Verbraucher teilt die Ansicht, dass Zahlungen per Fingerabdruck in Zukunft realistisch sind. Immerhin jeder Fünfte hält die Bezahlung per Augenscan in Zukunft für möglich.
Auch im Online-Bereich haben klassische Bezahlarten wie Banküberweisung oder Kauf auf Rechnung schon heute deutlich an Relevanz verloren. Während Verbraucher nach eigener Aussage noch vor zehn Jahren bei fast jedem dritten Online-Einkauf per Banküberweisung zahlten (32%), tun sie das heute nur noch bei jedem fünften (20%). Sehr ähnlich sehen auch die Zahlen für den Kauf auf Rechnung aus (31% vor zehn Jahren, 21% heute). Beide Bezahlarten werden nach Ansicht der Konsumenten in den kommenden Jahren noch weiter zurückgehen – nur noch jeder siebte Online-Einkauf (14%) wird in Zukunft per Banküberweisung beglichen werden, nur noch jeder sechste per Rechnung (16%).
Bereits heute zahlen deutsche Verbraucher vorzugsweise über Online-Zahlungsdienstleister wie PayPal, nämlich bei jedem vierten Einkauf. Die Ergebnisse der Konsumentenbefragung legen nahe, dass in zehn Jahren fast jeder dritte Einkauf (31%) darüber bezahlt wird. Am Einsatz von Kreditkarten und der Abwicklung über elektronische Lastschriftverfahren wird sich nach Ansicht der Verbraucher wenig ändern: Heute werden beide Verfahren bei je 15 Prozent der Einkäufe eingesetzt. Dies wird voraussichtlich auch in zehn Jahren noch so sein.
Während klassische Zahlungsarten zurückgehen, nimmt der Anteil der mobilen Bezahlung zu. Die Experten sind sich einig, dass die Bezahlung über mobile Endgeräte zukünftig mit weltweit einheitlicher Technologie möglich sein wird. Derzeit steckt in diesem Bereich allerdings noch viel Potenzial für Entwicklung: Nur jeder zehnte Verbraucher hat bereits einmal im Laden per Mobiltelefon bezahlt. Am häufigsten erfolgen mobile Zahlungen derzeit über SMS (59%), eine Applikation (41%), den Browser (35%) oder einen Chip (23%). Trotzdem glauben Verbraucher an eine Revolution des Bezahlens: Weit mehr als die Hälfte der Befragten (58%) hält es für möglich, dass das Mobiltelefon in zehn Jahren die Geldbörse ersetzt hat.
Das „mobile Portemonnaie“ verspricht für Konsumenten viele Erleichterungen, sagt die am Projekt teilnehmende Expertin Prof. Dr. Margit Kling, Professorin für Brand Planning und Konsumverhalten an der Design Akademie Berlin, voraus: „Mobile Bezahlung wird für die Mehrheit der Shopper schnell zu einer Selbstverständlichkeit werden. Das Portemonnaie, inklusive Kreditkarte und Personalausweis, wird durch die mobile Geldbörse ersetzt. Die Möglichkeit, Kleinstbeträge mobil zu zahlen kann einen Innovationsschub in der Branche nach sich ziehen: Effiziente Ticketsysteme, schnelle Zahlungen in Kiosken oder Trinkgeld per Mobiltelefon werden selbstverständlich sein.“