- 56 Prozent der Verbraucher haben sich schon geärgert, dass sie Möbel nicht online kaufen konnten. Drei Viertel finden es wichtig, dass sie Möbel beim gleichen Händler online und offline erwerben können.
- Jeder Vierte hat bereits Click & Collect für den Möbelkauf genutzt, 73 Prozent erwarben bei Abholung im Laden zusätzliche Produkte.
- „Zukunft des Handels“-Expertin und Konsumforscherin Prof. Dr. Margit Kling: „Wir werden vielfältigere Formen im stationären Handel erleben.“
Berlin/Dreilinden, 15. Oktober 2013 – Für viele Verbraucher ist es bereits selbstverständlich geworden, dass sie dank neuer Technologien überall, jederzeit und über verschiedene Kanäle einkaufen können. Dies gilt auch für schwere oder unhandliche Produkte wie Möbel und Einrichtungsgegenstände. Drei Viertel (75 Prozent) der Verbraucher finden es wichtig oder sehr wichtig, dass Händler Produkte aus diesem Bereich sowohl stationär in einem Ladengeschäft als auch über das Internet anbieten. Weit über die Hälfte der Verbraucher (56 Prozent) hat sich schon mindestens einmal darüber geärgert, dass Produkte nicht im Internet verfügbar waren. Das ergab eine repräsentative Verbraucherumfrage im Rahmen des eBay- Projektes „Zukunft des Handels“. Mit der Studie gibt eBay in Zusammenarbeit mit Experten und der Öffentlichkeit Einblick in die Entwicklung des Handels und zukünftige Trends beim Ein- und Verkaufen. Unter den teilnehmenden Experten sind Prof. Dr. Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein, Thomas Bendig vom Fraunhofer Verbund für Informations- und Kommunikationstechnologie und Prof. Dr. Margit Kling von der design akademie berlin.
Wert legen Verbraucher auch darauf, dass die verschiedenen Kaufkanäle miteinander kombinierbar sind. So kommen auch im Bereich der Möbel und Einrichtungsgegenstände Angebote wie Click & Collect bei Kunden gut an: Jeder Vierte (26 Prozent) hat bereits einmal ein Produkt online bestellt und anschließend im Laden abgeholt, knapp jeder Zehnte (9 Prozent) nutzt Click & Collect sogar häufiger. Diese Verschmelzung der Kaufkanäle ist auch für Händler von Vorteil: Fast drei Viertel (73 Prozent) der Verbraucher haben bei der Abholung einer Online-Bestellung im Laden noch zusätzliche Produkte gekauft.
Damit werden Multi-Channel-Angebote zunehmend zum Wettbewerbsvorteil für Händler. Das unterstreicht auch Dr. Stephan Zoll, Vice President eBay Germany: „Gerade in der Möbelbranche steckt noch erhebliches Wachstumspotenzial. Wie die Ergebnisse der Konsumentenbefragung zeigen, zeichnet sich der Trend zum Multi-Channel bereits deutlich ab. Die Erwartungen und Wünsche der Verbraucher an das Einkaufserlebnis sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Konsumenten möchten heute jederzeit, überall und von jedem Gerät einkaufen. Händler, die sich darauf einstellen und verschiedene Verkaufskanäle miteinander kombinieren, werden auch in der Zukunft weiterhin wettbewerbsfähig sein.“
Auch die am Projekt beteiligten unabhängigen Experten sind der Ansicht, dass der Handel sich in den nächsten Jahren verändern wird. Prof. Dr. Margit Kling, Unternehmensberaterin und Professorin für Brand Planning und Konsumpsychologie an der design akademie berlin: „Wir werden vielfältigere Formen im stationären Handel erleben: Online-Händler werden zunehmend virtuelle Pop-Up- oder Flagship-Stores einrichten, um ihre Marke bekannter zu machen und emotional aufzuladen. Ebenso wird es Handelsinnovationen wie etwa flexible hochwertige Ladenkonzepte geben, bei dem einzelne Marken oder Designer individuell bestimmbaren Regalplatz mieten können. Damit wird auch kleineren Labels ein Multi-Channel-Vertrieb ermöglicht. Insgesamt wird der stationäre Handel immer gezielter eine Auswahl des Sortimentes mit ‚Erlebnischarakter‘ in Showrooms präsentieren und so die Ladenflächen verkleinern.“
Bereits heute kaufen Verbraucher gut jeden dritten (36Prozent) Einrichtungsgegenstand online oder mobil. Mobile Kaufkanäle werden für Ware aus diesem Bereich häufiger verwendet als für Modeartikel (5 bzw. 4 Prozent). Die produktunabhängige Nutzung mobiler Kaufkanäle liegt bei 3 Prozent aller Einkäufe. Für die Zukunft erwarten die Konsumenten, dass sich der Anteil des mobilen Handels im Bereich Möbel und Einrichtungsgegenstände von 5 auf 10 Prozent verdoppeln wird. Als Hindernisse für den Einkauf im Internet sehen Verbraucher zu hohe Versandkosten, schlechte Produktbeschreibungen und Fotos, minimale Rückgabemöglichkeiten und lange Lieferzeiten.
Trends, die Verbrauchern den Einkauf von Möbeln und Einrichtungsgegenständen erleichtern sollen, kommen gut an: Jeder dritte Verbraucher (32 Prozent) hat bereits einen virtuellen Einrichtungsassistenten genutzt, mit dem sich Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände virtuell in der eigenen Wohnung platzieren lassen. So lässt sich vor dem Kauf prüfen, wie die Produkte am vorgesehenen Ort aussehen. Mehr als drei Viertel der Konsumenten (77 Prozent) finden diesen Trend interessant. Fast ebenso viele Verbraucher (73 Prozent) interessieren sich für interaktive Kataloge, die über Videos und Bilder zusätzliche Produktinformationen auch in 3D bereitstellen. Mit wenigen Klicks können Produkte sofort erworben oder für einen späteren Kauf gespeichert, zu Wunschzetteln hinzugefügt, oder an Freunde und Bekannte weitergeleitet werden. Außerdem macht der interaktive Katalog, den bereits etwa jeder vierte Verbraucher (23 Prozent) schon genutzt hat, auf Basis von gespeicherten und gekauften Produkten auf den Kunden zugeschnittene Angebote. Damit würde der Einkauf der Zukunft unkomplizierter und personalisierter.